Die Zeiten, als im sogenannten Tante-Emma-Laden die Inhaberin oder der Inhaber die Regale nach praktischen Gesichtspunkten einräumte, sind mehr als vorüber. Praktisch konnte da bedeuten, dass es entweder für den Inhaber praktischer war, die Ware so zu positionieren oder man dachte sich, dass es praktischer für den Kunden sei Kaffee, Milch, Zucker und Butter gemeinsam in ein Regal zu stellen.
Was ist heute praktisch?
Heute werden die Regale immer noch praktisch sortiert, nur bedeutet praktisch jetzt, dass es praktisch für die Umsätze sein muss. Die Gewinne müssen stimmen und dazu muss alles optimiert sein. Deshalb ist es vonnöten, dem Kunden so viele Produkte und Sonderangebote zu präsentieren wie möglich. Dies wird erreicht, indem man ihn möglichst lange im Laden behält und ihn durch so viele Regale und durch so viele Abteilungen wie möglich schleust. Der Möbelhändler Ikea hat dieses Prinzip perfektioniert: Man muss einmal an allem vorbeilaufen, sobald man die Filiale betreten hat. Die Supermärkte eifern dem nach und dies mit wachsendem Erfolg. Denn kaum jemand schafft es, den Supermarkt nur mit den Produkten zu verlassen, die auf der Einkaufsliste stehen, in der Regel hat man viel mehr gekauft als geplant.
Wie kann ich sparen?
Aufgrund der geschickten Aufteilung der Ware und der vielen zusätzlichen Anreize in Form von Sonderangeboten ist es für die meisten Menschen schwer, mit ihrem Budget beim Einkauf auszukommen. Wir wollen daher ein paar Tipps geben, wie Sie es trotzdem schaffen können, nur das zu kaufen, was sie auch wirklich brauchen.
Die klassische Einkaufsliste
Sich im Vorfeld Gedanken darüber zu machen, was man denn wirklich für die nächsten Tage braucht, ist der erste Schritt, den die meisten leider wieder aus den Augen verlieren, sobald sie den Supermarkt betreten haben. Damit man eben nicht wieder mit zu viel den Laden verlässt, ist zu Beginn eine gewisse Disziplin nötig. Es kann dabei helfen, die Geldkarte zu Hause zu lassen und nur so viel Geld mitzunehmen, wie man für den Einkauf wirklich braucht.
Das Gesetz der Reziprozität
Das besagt, dass wenn mir jemand etwas Gutes tut, dann tue ich es ihm gleich und tue ihm auch etwas Gutes. Es liegt in unserer Natur, wenn wir etwas geschenkt bekommen, wollen wir uns umgekehrt erkenntlich zeigen. Supermärkte nutzen dieses uns angeborene Sozialverhalten oft schamlos aus. Das geschieht beispielsweise durch die vielen kostenlosen Häppchen an der Käse- oder Fleischtheke. Wer hier ein paar Sorten durchprobiert, der fühlt sich aufgrund dieses angeborenen Sozialverhaltens dazu gezwungen, auch etwas zu kaufen.
Hart bleiben!
Probieren Sie ruhig so viel und so ausgiebig, wie Sie möchten, und gehen dann einfach weiter. Es steht Ihnen völlig frei. Kein Gesetz zwingt Sie dazu, jetzt kaufen zu müssen. Auch wenn der innere Drang da ist, lassen Sie sich nicht austricksen.
Es erfordert Willen und sogar Mut, beim Supermarkteinkauf wirklich zu sparen. Probieren Sie es einfach mal eine Weile aus und gönnen Sie sich mit dem ersparten Geld an anderer Stelle eine Freude, auf die Sie wirklich Lust haben.